Samstag, 17. Oktober 2015

Tücken des Alltags

Gestern war der bisher trübste Tag in Los Angeles. 
Komischerweise konnte man mit dieser Abwechslung doch gut leben. Ich freute mich richtiggehend mal über weniger Sonne. Seltsam... wahrscheinlich bin ich bereits verwöhnt. Solange man nicht friert ist ja alles gut. Mittags hab ich mittlerweile ein angestammtes Café. Mel macht mir jeden Tag mit voller Liebe, Lust und Leidenschaft mein Sandwich und Kaffee und packt sogar meistens als Topping Chips mit auf dem Teller. Nein, ich werde defintiv nicht zunehmen, denn ich laufe täglich meilenweit um von a nach b zu kommen :-P Es klingt wahrscheinlich teuer, täglich Essen zu gehen, aber Lebensmittel sind leider nicht wirklich günstiger und zudem macht mir Mel wirklich einen riesigen Teller und es schmeckt besser als Tag für Tag Müsli zu essen. Abends ess ich natürlich überall nur nicht in meiner Hood.

Die Tücken des alltäglichen Metro und Busfahrens, haben sich gestern das erste Mal abgezeichnet. Auf meinem Weg um 14Uhr zum Fitness, wurde jemand im Zugabteil neben mir wohl ab/angestochen. Die Person lebte noch und wurde auch nur an der Hand getroffen, daher kann ich nicht zu 100% sagen, was genau vorgefallen ist, aber die UBahn hat definitiv angehalten, alle mussten aussteigen, die Polizei kam vorbei und schleppte das Opfer an mir vorbei. Könnte aber auch der Täter gewesen sein, denn sie haben ihn irgendwie auch etwas geschupst und außer der einen blutenden Person war sonst kein anderer zu sehen. Komische Situation. Niemand wusste irgendwas genaues. Später am Tag hörte ich, dass sich auch noch einer von der Brücke auf den Highway 101 werfen wollte. 
Ja sowas passiert hier...

Gestern hatten wir die bisher wichtigste Stunde bei Lesly : 
Erfolgreich Vorsprechen. Da wir immer einen anderen Lehrer haben am Freitag, wurde uns die Situation so wie in real auch schön unangenehm gemacht. Jeder durfte einzeln vorsprechen. Der Text war zwar von uns vorbereitet, dennoch durfte man wie beim Cold Reading vom Blatt ablesen. Nicht so üblich ein Deutschland, wo man meistens alles vorher schon hat. Robb hat uns dann allerhand Kniffe gezeigt. Wissen heißt trotzdem nicht, dass man dann handeln kann :-D

Auf dem Heimweg um 23Uhr fühlte ich mich dennoch so safe, auch am Abend mal den Bus zu nehmen. Da ich nicht nach Compton musste, war das auch kein Problem. Die Busse sind abends eher gefüllt mit Flaschensammlern ( wenn man die so nennen kann, denn es gibt nicht wirklich Pfand) und dem einfachen Volk - wie mir :-D Ich glaube, dieser Angstgedanke ist bei Amerikanern einfach so fest verwurzelt, dass sie vom schlimmsten ausgehen. Jenna lässt sich jeden Abend von ihrem Freund von Lesly's abholen und das obwohl sie nur 1,5km laufen muss und das nur über den Walk of Fame....

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